Es gibt viele, die den Hochleistungsarbeiterinnen einen neuen, würdigen Lebensplatz ermöglichen. Dafür, dass die Zahlen der ausgestallten Legehennen aber nicht stetig weiter steigen, kann jeder von uns selbst einen Beitrag leisten. Leben ohne Eier ist nicht nur gesünder sondern auch für engagierte Köche und begeisterte BäckerInnen ein Gewinn.
Von Natur aus würde eine Henne zwei Mal jährlich höchstens 12 Eier legen und diese ausbrüten. Nimmt man der Henne aber Eier aus dem Nest, wird sie neue Eier legen, damit ihr Nest voll ist.
Diesen natürlichen Mechanismus nutzt die Eierindustrie aus, indem den Hennen einfach immer alle Eier weggenommen werden. In Hallen mit Tageslicht- und Wärmelampen wird ihnen zudem vorgegaukelt, es sei Frühling und somit Legezeit. Auch den Bruttrieb hat man schlicht weggezüchtet. Nur durch diese Massnahmen ist es möglich, dass eine Henne bis zu 300 Eier im Jahr legt, was eine extreme Belastung für sie darstellt.
Spezielle Zuchtbetriebe erzeugen Millionen Hennen. Da jedoch die Hälfte der geschlüpften Küken männlich sind und somit keine Eier legen, werden sie sofort nach dem Schlüpfen getötet (die Aufzucht
wäre zu wenig rentabel). Sie werden lebendig in Fleischwölfen geschreddert, ertränkt, erstickt oder vergast, um als Tiermehl für Futter oder Dünger zu enden. Es handelt sich dabei um ca. 2.5
Millionen Eintags-Küken pro Jahr.
Um Futter zu sparen, wurden sie auf geringes Körpergewicht hin gezüchtet. Um die Legeleistung zu erhöhen, werden die Hühner oft 17 Stunden pro Tag mit Kunstlicht bestrahlt. Verhaltensstörungen sind die Folge dieser Haltung. Weil zu viele Tiere auf engstem Raum gehalten werden, kommt es oft vor, dass sich die Tiere gegenseitig Anpicken. Damit dies verhindert wird, werden vielen Tieren im Kükenalter die Oberschnäbel ohne Betäubung abgebrannt oder abgeschnitten. Doch gerade der Hühnerschnabel ist durch zahlreiche Nervenbahnen ebenso empfindlich wie unsere Fingerkuppen. Die Tiere haben noch Monate nach dieser «Amputation» grosse Schmerzen. Fachpersonen interpretieren die Verhaltensweisen der Hühner nach dem Touchieren als Hinweis für einen anhaltenden Schmerz und die Angst vor diesem Schmerz.
Um die Eierschalen aufbauen zu können, wird den Knochen Kalzium entzogen. Dies ist neben der Bewegungseinschränkung eine der Ursachen für teils tödliche Krankheiten wie Käfiglähme, Osteoporose, Fettlebersyndrom. Ausserdem ist es ein grosser Stress für die Hühner, sich nicht für die Eiablage zurückziehen zu können; eine unbeschreibliche Tortur in der Massenhühner-haltung.
Dies alles trägt, ebenso wie die sich durch die Massentierhaltung rapid vermehrenden Parasiten, dazu bei, dass viele Hennen noch vor der Schlachtung sterben.
Die Folge ist ein völlig ausgezehrter Hennenkörper: Das Kalzium, das für den Aufbau der Eierschalen benötigt wird, entzieht der Körper den Knochen. Diese werden folglich brüchig und für die Industrie unbrauchbar.
Die Käfighaltung der Hühner ist zwar in der Schweiz verboten und soll in der EU in ein paar Jahren auch abgeschafft werden. Bis heute stammen aber die meisten Eier weiterhin von diesen auf
engstem Raum zusammengepferchten Hühnern, die nie das Tageslicht sehen. Doch auch die erlaubte Bodenhaltung der Hühner ist weit von einem artgerechten Leben, wie es die Werbung stets verbreitet,
entfernt.
Nach wie vor werden aber über 90 % der in der Schweiz konsumierten Verarbeitungseier, wie man sie in Backwaren, Mayonnaisen oder Fertiggerichten vorfindet, aus dem Ausland importiert. Ein grosser Teil dieser Import-Eier stammt aus Legebatterien.
Beim Kochen und Backen auf Eier zu verzichten, ist nicht so schwer, wie es sich anfangs vielleicht anhört. Die meisten Rezepte lassen sich mit ein wenig Mut und Erfahrung auch eifrei zubereiten. Wir stellen Ihnen an dieser Stelle einige Möglichkeiten vor, wie Sie problemlos das Ei aus Ihrer Küche verbannen können. Probieren Sie einfach aus, welche Alternative für Sie am besten geeignet ist:
Wenn nur wenige Eier im Rezept verwendet werden, lässt sich das Rezept oft auch ohne Eier zubereiten. Versuchen Sie zum Beispiel ein Omelett ohne Ei, aber mit frisch gemahlenem Vollkornmehl an Stelle von Weizenmehl.
Auch Teigwaren ohne Eier schmecken genau so gut.
Zum Binden
Apfelmus, zerdrückte Banane oder Sojamehl
Verwendung: 1 gehäufter EL = 1 Ei. Für Guezli und Kuchen
Johannisbrotkern- oder Guarkernmehl
Verwendung: Für Suppen und Saucen
Hirse- oder Hefeflocken
Verwendung: Für Bratlinge oder Frikadellen
Mandelpüree
Verwendung: Für eine geschmeidige Masse
Zur Lockerung
Kartoffelpüreepulver oder Kichererbsenmehl
Verwendung: Unter den Teig mischen, Kichererbsenmehl im Verhältnis 1:4
Pflanzenöl + Backpulver (bspw. bei Sojaeiweiss-Unverträglichkeit)
Geeignet für alle Backwaren
Verwendung: 1 Ei = 1 EL Pflanzenöl + 1 TL Backpulver + 2 EL Wasser
Mineralwasser mit viel Kohlensäure
Das Wasser muss kalt verarbeitet werden, damit beim Mischen möglichst wenig der Kohlensäure entweicht.
Agar-Agar
Ein pflanzliches Bindemittel, ideal, um feste Cremen zu bekommen, aber auch Saucen usw.
Verwendung: Gemäss Angaben des Herstellers
Erhältlich: In jedem Lebensmittelladen
Zum Bestreichen
Sojamilch oder (verdünntes) Birnel verwenden
Für die Farbe
Ein wenig Curcuma (= Gelbwurz, Turmerik) sorgt für eine schöne gelbe Farbe
Abgesehen davon, dass hierzulande jeder im Schnitt doppelt so viel Eiweiss (Protein) wie nötig zu sich nimmt, sollte klar sein, dass natürlich auch Pflanzen aus Proteinen bestehen, nicht etwa nur Fleisch, Milch oder Eier. Von den etwa zwanzig Proteinbausteinen, den Aminosäuren, sind acht essentiell, das heisst, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Nun enthalten Tierprodukte zwar alle acht, aber Sojabohnen ebenso. Auch Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte sind sehr proteinreich. Dass beispielsweise Getreide die Aminosäure Lysin, Hülsenfrüchten Methionin fehlt, wäre nur dann ein Problem, wenn lediglich eines dieser Nahrungsmittel zur Verfügung stünde. Um also einen Mangel an einer Aminosäure zu erleiden, wären grosse Anstrengungen erforderlich, da die eine Gruppe die jeweils der anderen fehlende enthält.
Eiweissgehalt pro 100g Lebensmittel
Erdnüsse |
25.3 g | Geflügelfleisch | 20.7 g |
Bohnen | 20.2 g | Mozzarella |
19.9 g |
Linsen | 10.2 g | Eier | 12.5 g |
Ursache vieler Umweltschäden ist die Jauche aus der Tierzucht. Davon produziert jedes einzelne Huhn täglich 180 g. Ammoniak aus Jauche hat sich beispielsweise als eine der Hauptursachen für das Waldsterben erwiesen, Nitrat im Trinkwasser stammt u.a. aus Jauche-Überdüngung.
Hinzu kommt, dass der Kalorienumsatz von Getreide beim Umweg über Tierfutter mit enormen Verlusten behaftet ist. Getreide, das zum Beispiel als Brot gegessen wird, kommt vollständig der menschlichen Ernährung zugute. Wird das Getreide jedoch zuerst an Hühner verfüttert, muss doppelt soviel aufgewendet werden, um Eier zu erzeugen, die dem entsprechen. Das bedeutet Verschwendung von Nahrungsmitteln, Anbauflächen und Energie, sowie Schäden durch «Pflanzenschutzmittel» zur Ertragssteigerung beim Futtermittelanbau.
Omeletten
Zutaten für 5-6 Omeletten:
150g Weissmehl
3 dl Sojamilch
etwas Mineralwasser
1-2 kl Salz
Sonnenblumenöl oder Kokosfett
Sojamilch in eine Rührschale giessen. Je nach gewünschter Menge 250-500ml
Mit einem Schneebesen den Soja Drink rühren und dabei Teelöffelweise Mehl hinzugeben. So lange Mehl hinzufügen, bis die Masse cremig wird. Grob geschätzt: Auf 300ml Soja Milch 100-150g Mehl, also Verhältnis ca. 3:1
Nun 1-2 Prisen Natron oder 1-2 Schuss Mineralwasser dazu
Süsse Variante: 2-3 Teelöffel Zucker oder Vanillezucker oder
Herzhafte Variante: 1-2 Teelöffel Salz
Danach den Teig ca. 10-30min im Kühlschrank ruhen lassen, geht aber auch ohne Ruhezeit wenn's mal schnell gehen muss
1-2 Esslöffel Öl in die Pfanne geben und sie heiss werden lassen, danach den Teig darin braten und wenden.
Mayonnaise ohne Eier
Mit etwas Übung in 10min zubereitet:
In einer Schüssel einen Esslöffel Wasser und einen Esslöffel Essig, einen Esslöffel feines Mandelpüree, einen Schuss Senf, eine Prise Salz mit dem Schwingbesen verrühren, bis ein dickflüssiger
aber nicht zähflüssiger Teig entsteht. Wird der Teig zu zähflüssig, nochmals etwas Wasser und Essig beigeben und weiterrühren.
Nun tröpfelnd ein geschmacksneutrales Öl wie Sonnenblumenöl oder Rapsöl beigeben und es gleichzeitig in die bisherigen Zutaten einrühren, von Zeit zu Zeit probieren, ob die Mayonnaise schmeckt.
Nach Belieben kommt noch etwas feingemahlener Pfeffer hinzu. Kein kaltgepresstes Bio-Öl verwenden. Es ist zu kräftig im Geschmack und übertönt den feinen Mayonnaise-Geschmack.
Am besten gelingt die Mayonnaise, wenn die Raumtemperatur nicht über 20 Grad liegt. Sonst ist es unter Umständen notwendig, Schüssel und Zutaten, vor allem aber das Öl zuvor etwas abzukühlen.
Sollte es einmal passieren, dass sich nach anfänglichem Gelingen beim Rühren die ganze Mayonnaise verflüssigt, wurde entweder zu rasch Öl beigefügt oder nicht rechtzeitig aufgehört, Öl beizumischen, und der Mandelpürree-Brei genügte nicht mehr als Emulgator für die Mayonnaisebildung. In diesem Falle kann nochmals eine neue Portion Mandelpürree-Teig bereitet und nun statt neuem Öl unter ständigem Umrühren langsam die verflüssigte Mayonnaise beigegeben werden, bis sich alles zu einer neuen festen Mayonnaise verbunden hat.
Im Frischhaltegefäss im Kühlschrank gelagert, hält sich die Mayonnaise 2 Wochen.